Quer durch Frankreich - Teil 3: Carcassonne


Für mich als Burgen- und Schlösser-Fan war der Besuch in Carcassonne ein Highlight.

Carcassonne ist eine kleine Stadt in Südfrankreich, in der Nähe von Perpignon, und die Cité ist eine von einem Mauerring umschlossene Festung aus dem Mittelalter, mit Burg und Kirche. In der Cité gibt es bis heute Bewohner. Diese sind allerdings während der Sommermonate nicht zu beneiden, denn Carcassonne mit seiner Festung gehört wohl zu den meist besuchten Ausflugszielen Frankreichs.







Carcassonne hat seit seiner Gründung um etwa 1000 vor Christus  eine immense Menge an Historie aufzuweisen. Römer, Westgoten, Sarazener... Päpste, Grafen, Kreuzritter, Könige... haben im Laufe der Zeit das Leben der Stadt beeinflusst.

Das Flair der Festung, die alten Gemäuer, die Gassen und jeweils sehr verschiedenen Häuschen und natürlich die Gerüche all der Restaurants  mit der typisch französischen Küche - das alles ist sehr sehenswert und beeindruckend. Vor der Kirche, beim Hochschauen zu den Gargoyles wünschte ich einmal mehr, die Zeit um Jahrhunderte zurückdrehen zu können. Oder, wenn sie erzählen könnten, viele viele Tage von all dem Erlebten zu hören.




Auch in Carcassonne war man trotz regen Besucherverkehrs stets nett zu uns, das Essen war formidable, ich hätte mich in jedem einzelnen kleinen, individuellen Geschäft stundenlang aufhalten und stöbern können, und am Abend auf dem Weg zum Hotel gab es einen prächtigen Sonnenuntergang.





...und wie so oft MUSSTE ich unbedingt eine der abertausenden, sehr gut erhaltenen alten Laternen fotografieren. Ich mag Laternen in jeder Form und freue mich immer, wenn es sie in alten Städten oder zumindest Stadtteilen noch zu sehen gibt.




Das war es für heute. Ich ziehe mich zurück und schwelge in Erinnerungen...   ;-)

Ich grüße lieb



Die meisten der Fotos haben einen "abstrakten Touch" - das liegt daran, dass ich beim Fotografieren die HDR-Technik angewandt habe, weil sie solch schöne alte Gemäuer besonders zur Geltung bringt. 
Ich freue mich, wenn ihr mir mitteilt, ob euch diese Art der Fotos gefällt. 






Anne


Die kleine Anne sitzt im Krankenhaus-Bett und weint bitterlich. Mit ihren fünf Jahren weiß sie noch nichts von Weltschmerz, und trotzdem hat sie das Gefühl, ihre Welt würde einstürzen. Das wunderschöne Buch, welches sie erst vor zwei Tagen von der Oma geschenkt bekommen hatte,  ist zerstört!

Tapfer hatte sie die Mandel-Operation überstanden, tapfer erträgt sie nun die Halsschmerzen, und sicher hat ihr Oma deswegen das Buch geschenkt. Mit der Geschichte von der alten Frau, die am Rande der Stadt auf einem kleinen Gehöft wohnt und in einer gutmütigen Ziege und einem aufgeweckten Kätzchen zwei treue Freunde hat. Welch tolle bunte Zeichnungen es da zu sehen gab! Und wie spannend die Geschichte war, als Oma sie ihr erstmals vorgelesen hatte! Inzwischen hatten ihre Eltern und auch eine Krankenschwester alles nochmals vorlesen müssen. Und sie stellte sich schon vor, wie hübsch ihr kleines Bücherregal zuhause mit dem neuen Buch ganz vorn aussehen würde, nagelneu und noch ein wenig nach frischer Farbe riechend.

Anne ist zu zweit in einem Zimmer, mit einem siebenjährigen Jungen, der frech und laut und so gar nicht artig ist, wie sie es sich vorstellt. Wenn er Besuch von seinen Eltern bekommt, erzählt er Lügen und gibt sich wehleidig und setzt in vielerlei Hinsicht seinen Willen durch. Anne mag ihn nicht.
Seit zwei Tagen hatte dieser Junge von Anne verlangt - nicht gebeten, nein tatsächlich verlangt -, das Buch anschauen zu können. Aber Anne hatte Angst um ihre neue Errungenschaft. Sie war dieses ungute Gefühl nicht los geworden.

Gestern nun, als Mama und Papa von Anne zu Besuch da waren, hatte sie sich aufgrund der Beschwerde des Jungen einmal mehr anhören müssen, dass Teilen zum Leben dazu gehört und Eigensinn nicht gut sei. Deshalb hatte sie heute nun ihrem Herzen einen Ruck gegeben, auch weil das Gedränge des Jungen kaum noch zu ertragen war, hatte das Buch unter dem Kopfkissen hervorgeholt und ihm gegeben…

Keine halbe Stunde später war eine Seite rausgerissen und eine zweite mit Buntstiften bemalt! Das hatte er absichtlich getan, ganz bestimmt! Er wollte sich an ihr rächen, weil sie bisher so hartnäckig nein gesagt hatte.

Wie sollte sie jetzt noch Freude an der alten Frau, der Ziege und dem Kätzchen haben? Auf ewig würde sie beim Blättern in dem Buch an diesen unglückseligen Tag denken!

Nun ist die Krankenschwester da, und Anne erzählt unter Tränen und heftigen Schluchzern, was geschehen ist. Aber auch die guten, tröstenden Worte und dass sie in die Arme genommen wird, bringt keine Besserung.  Was wird denn Oma sagen, wenn sie später zu Besuch da ist? Sicher wird sie schimpfen und ihr nie wieder ein Buch schenken!

Irgendwann schläft sie ein und träumt von der braunen, gutmütigen Ziege aus dem Buch.
Eine vertraute Stimme und ein Streicheln auf dem Kopf lassen sie wach werden. Ihre Oma ist da! Eine feste Umarmung, ein dicker Kuss… und im nächsten Moment die Erinnerung an das Drama. Aber bevor Anne erzählen kann, holt ihre Oma hinter dem Rücken ein Buch hervor. Eines mit der Geschichte über eine alte Frau, eine Ziege und ein Kätzchen. Genau das gleiche Buch! Nagelneu und heil und wunderschön!

Anne kann es nicht glauben und denkt an Zauberei.

„Nein, nein, keine Zauberei“, sagt Oma. „Die Krankenschwester hat mich angerufen und mir alles erzählt. Da bin ich gleich losgegangen und habe das Buch nochmal gekauft. Zum Glück waren noch zwei davon da.“ Anne strahlt über das ganze Gesicht und drückt, diesmal unter Freudentränen, ihre Oma ganz fest an sich.


„Und es ist in Ordnung, wenn du das Buch niemandem gibst, dem du nicht vertraust, meine Kleine.“ sagt Oma und freut sich, dass nun für Anne die Welt wieder in Ordnung ist.








Das nenn' ich Humor!


Heute war ich zum Essen eingeladen, in ein Brandenburger Restaurant, in welchem wir seit vielen Jahren ein- bis zweimal im Jahr zu Besuch sind. Klein, gemütlich, die Inhaber (und gleichzeitig
Gastgeber) sind ein sehr nettes älteres Paar, und wir haben noch nie erlebt, dass uns das Essen nicht geschmeckt hat.

Aber ich schreibe diesen Artikel nicht, weil ich denke, dass das Essen interessant sein könnte, nein. Beim Lesen der letzten Seite der Menükarte haben wir uns köstlich amüsiert, und den Grund dafür möchte ich euch zeigen:








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dort oben sitzt der Namensgeber des Restaurants    ;-)







das sind Stammgäste; seit Jahr und Tag dort und hart im Nehmen, denn egal welches Wetter: immer draußen!   ;-)



Heute gab es für mich das Tagesangebot: Flugenten-Keule mit Rotkohl und hausgemachten Klößen - magnifique!




Ich wünsche euch ein tolles Wochenende und grüße lieb





Der Dezember kann kommen ;-)


Seit meiner Kindheit bin ich ein eingefleischter Liebhaber all jener Dinge, die mit der Vorweihnachtszeit zu tun haben. Damit meine ich nicht nur ein Adventsgesteck mit mindestens vier Kerzen oder Süßes, das andere schon lange zuvor essen (weil es Lebkuchen, Dominosteine etc. schon ab September zu kaufen gibt) und weihnachtliche Musik (ich bevorzuge moderne Hits und solche, die in Trance-Music-Art aufgepeppt wurden), nein, bei mir muss es jedes Jahr auch ein herkömmlicher spießiger Adventskalender sein!

Wie sicher ihr alle, kenne ich diese Kalender seit meiner frühesten Kindheit. Für meine Geschwister und mich gab es alljährlich die bunten Papierkalender zum Aufhängen, mit Bildchen hinter den Türen. Später dann bekamen wir auch solche, die eine weihnachtliche kleine Schokolade hinter jeder Zahl hatten.

Meine eigenen Kinder bekamen, als sie klein waren, anfangs auch die Papierkalender, später hing in unserem Flur ein großes Konstrukt aus Jute mit 24 einzelnen Säckchen, in denen kleine Überraschungen waren.

Ich selbst bin der Vorliebe zu den ursprünglichen Adventskalendern, denen aus Papier, immer treu geblieben. Vielleicht hat das ein wenig mit den melancholischen Erinnerungen aus der Kindheit zu tun, die man mit den Tagen und Wochen vor Weihnachten verbindet. Ich jedenfalls hatte nicht nur allgemein eine tolle Kindheit, sondern auch und insbesondere immer eine wunderschöne Adventszeit. Meine Eltern waren stets bemüht, uns mit allem, was dazugehört, die Zeit so weihnachtlich wie möglich zu gestalten - einzig Räucherfiguren waren nicht erlaubt, da mein Vater den Geruch nicht ertragen konnte.

Zurück zu den Kalendern:

Während der vergangenen sechs Jahre hing an meiner Wand stets ein und derselbe Adventskalender. ein nostalgisches großes  - 62 cm! - viktorianisches Haus. Das Geschehen hinter den Fenstern ist als Schattenriss zu sehen, und nach dem Öffnen der Türchen offenbaren sich sehr hübsche Szenen im Stil der damaligen Zeit.





Damit der Kalender gut erhalten bleibt und sich die Türen weitgehend wieder schließen, lag er all die ungenutzten Monate des Jahres schön flach auf meinem Kleiderschrank.


Bei meiner Suche im Internet nach Ideen für kleine Weihnachtsgeschenke habe ich vor einigen Tagen einen Adventskalender entdeckt, den ich unbedingt haben musste, weil er mir so gefiel. Seit heute ist er mein und wird ab Dezember dann nach Jahren der neue an meiner Wand sein.

Der Kalender ist wieder schön groß (42 x 58 cm), gestaltet hat ihn Joachim Knappe, ein deutscher Künstler - von ihm wurde vor etlichen Jahren schon ein ähnlicher Adventskalender verkauft.

Zu sehen ist ein recht herrschaftliches Zimmer, in welchem eine Gesellschaft anscheinend gut situierter älterer Damen und Herren ein weihnachtliches Dinner einnimmt, serviert von einem wunderbar klischeehaft dargestellten Butler.




An der Wand hängen etliche mehr oder weniger bekannte Gemälde, und genau diese sind (bis auf zwei) die Objekte der Adventskalender-Türchen. Wenn man die Türchen öffnet, verwandeln sich die Gemälde in weihnachtliche oder winterliche Motive. Diese Idee find ich klasse und ich denke, die Umsetzung wird bei jedem Türchen ein Schmunzeln hervorrufen. Eine Kostprobe gibt es schon auf der Rückseite des Kalenders:



Wenn ihr wie ich das Ritual des täglichen Kalendertür-Öffnens ab dem 1. Dezember mögt, dann ist solch ein Kalender vielleicht ein Tipp. Für euch selbst oder zum Verschenken für Kunstkenner oder Gemäldeliebhaber oder andere liebe Menschen?

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Ich freue mich, wenn ihr Kommentare hinterlasst, ob ihr die Vorweihnachtszeit auch zelebriert, alte "Rituale" pflegt und wenn ja, welche. Vielen Dank schon mal dafür!

Liebe Grüße